Und heute morgen hat es geregnet. Die blanken Stellen waren also Eis.
Genau das hab ich jetzt gebaucht. Ich meine, wir hatten ja noch nicht genug Winter.
Die Heizung tut wieder. Aber warm ist was anderes. Ich muss gleich mal kontrollieren gehen. Nicht dass die wieder aussetzt, das kann ich grad nicht gebrauchen.
Das kleine Tochterkind ist mit Bauch- und Kopfschmerzen aufgewacht. Wurde dann schnell besser, aber aufgrund der vorangeschrittenen Zeit und der Tatsache, dass mein Auto in einer Schneewehe steht, durfte sie zu hause bleiben. Jetzt spielt sie seit fast zwei Stunden friedlich. Die ist da echt unkompliziert.
Die Nachbarsfrau schippt gerade mein Auto noch weiter ein. (Mein PC steht am Fenster mit Blick aufs Nachbarhaus gegenüber.) Ich frag mich, wie ich nachher aus der Lücke rauskommen soll, denn unter dem Schnee ist das blanke Eis.
Ich mag den Winter, aber mir wird irgendwie nicht mehr so richtig warm. Kalte Beine, kalte Füße, ständig rausmüssen in Wind und Eis ... ach nee, ich hab echt keine Lust mehr. Wenn wenigstens die Sonne scheinen würde, dann wäre es wirklich erträglicher.
Grad hab ich mit einer Nachsorgefrau telefoniert. Sie wird von ihrem Mann nicht unterstützt, aber er gibt Ratschläge aus dem Off (das Kind wird nicht satt, deine Milch ist zu dünn - meine Güte, der Kleine ist ganz augenscheinlich nicht am Verhungern, ganz im Gegenteil). Dabei hat er den Kleinen in den 6 Wochen seit der Geburt nicht ein mal im Arm gehabt. Irgendwie deprimierend!
Ich vermisse meine Freunde. Sehr sogar. Die Familie kann das leider gar nicht kompensieren, was mit wirklich sehr leid tut, aber ich nicht ändern kann. Telefongespräche helfen nur mäßig, manchmal denke ich, damit wird es eher noch schlimmer. Was soll ich denn auch erzählen, wenn mir nach Heulen zumute ist?
Ich muss lernen. Ganz dingend. In 6 Wochen ist Prüfung und es liegt ein Fachbuch und ein dicker Ordner vor mir. Aber ich habe weder Lust noch Muse, mit dem zu widmen. Und ärger mich über mich selber.
Kann jemand mal die Sonne einschalten?
2 Kommentare:
Die kleinen Anflüge von Winterdepression scheinen gerade überall ihre Netze zu spannen. Tu Dir mal was Gutes, nur für Dich, etwas was Dir Freude macht.
Ich kann es Dir gut nachvollziehen, wie es ist, wenn man die Heimat, Freunde und Familie zurück gelassen hat. Ich hatte das schon öfters und hier sind wir auch erst letztes Frühjahr hingezogen. Aber an jedem neuen Ort wohnen auch neue potenzielle Freunde, oder zumindest Menschen, die zu guten Bekannten werden können. Man muss nur offen sein, jede Hand zu nehmen, die sich einem entgegen streckt.
Zu dem frisch gebackenen Vater (hmh... ich überlege, ob es in dem Fall der richtige Ausdruck ist) fällt mir nichts mehr ein. So was kann "Frau" ja mal gar nicht gebrauchen. Wie schön, dass es Hebammen wie Dich gibt, sonst würde es in manchem Fall ganz finster aussehen. Die meine war mit Gold nicht zu bezahlen.
Liebe Grüsse und Kopf hoch, Manu
Bei uns linst übrigens gerade die Sonne durch die Wolken
Hallo Manu,
danke für die lieben Worte.
Depression - ja, Winter - eigentlich nicht. Ok, der Winter ist sicher mit schuld an permanenter Müdigkeit und dem ständigen frieren, aber als ich heute draußen war, konnte ich mich daran freuen, dass der Schnee alles abgedeckt hat. Es war nicht mehr so kalt, das Spazieren-Rutschen mit Hund hat Spaß gemacht (der ist grad eh ein Kobold ;) ).
Es ist dieses Alleinsein, dieses schmerzliche Vermissen, dieses nicht ändern können ... im Frühsommer hatte ich das auch schon ganz schlimm. ...
Heute ist mir eingefallen, dass ich der Schwester einer Freundin ein Öl gemischt habe, welches stimmungsaufhellend ist. Und genau dieses habe ich großzügig verwendet an mir.
Inzwischen sehe ich etwas klarer, auch wenn eine Depression (welch großes Wort) nicht so einfach in die Knie gezwungen wird.
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