Mittwoch, 21. April 2010

Aus dem Tagebuch einer Hebamme

Ich muss hier mal was erzählen, was mir letzte Woche passiert ist.
Ich war auf dem Weg zu einer Nachsorge, als mein Handy klingelte. Mein Mann war dran: ... Du musst sofort zu Frau M. kommen, die hat ihr Kind grade in die Toilette geboren.
Adrenalin pur, das könnt ihr euch sicher vorstellen.
Nach einigen Hin und Her, die Frau war nämlich bei ihrem Freund und nicht in der eigenen Wohnung, bin ich hingedüst. Zum Glück war ich in dem Moment nicht weit von der Wohnung entfernt, so dass ich innerhalb von 5 Minuten dort sein konnte.
Die Frau saß noch auf dem Klo, der Vater hatte das Kind schon beherzt abgenabelt und in Handtücher gewickelt, ihm ging es gut, nur die blasse Mutter musste ich dann mal von der Toilette ins Bett bugsieren.
Leider kam die Plazenta (der Mutterkuchen) nicht so einfach hinterher, die Frau blutete, nicht schwer, aber so kontinuierlich, das Kind war leider ziemlich kalt ... und leider hab ich die Geburtshaushebammen, die um die Ecke praktizieren, nicht dazu bewegen können vorbei zu kommen. (Ich bin zwar Hausgeburtserfahren, aber meine ganzen Utensilien liegen noch in einer Umzugskiste. Im Moment mach ich nur Nachsorgen und Schwangerschaftsbegleitung. Das man zu so einem Fall gerufen wir, kommt sooo selten vor, dass es sich eigentlich nicht lohnt, die Sachen dafür im Auto zu haben. Und so hatte auch außer Handschuhe wirklich gar nichts dabei.)
Nachdem sich nichts veränderte, hab ich mich dann doch enstchlossen, die Frau samt Kind in die Klinik zu verlegen. Sie wollte zwar gern zu Hause bleiben, was ich gut nachvollziehen konnte, aber mir war das alles dann doch zu heikel.
Im Nachhinein war es ganz gut. Das Kind war ziemlich unterkühlt (trotzdem ich es in zwei trockene Tücher gepackt habe ist es nicht wirklich warm geworden), die Frau hat m.E. relativ viel Blut verloren, ... und auch so war es sicher das Beste in der Situation. Im Krankenhaus haben sie das Kind nämlich doch noch ein paar Tage intensiv beobachtet.
Eine Sturzgeburt auf Toilette - es gibt eben nichts, was es nicht gibt!

6 Kommentare:

  1. davon träumen frauen, die 27-stunden-geburten ertragen mussten!!!!
    die nächste mail kam wieder zurück: hier der text, kannst ja gleich rauslöschen (check mal deinen yahoo-account, vielelicht ist der voll):
    hm, schwer, ich finde alle logos sehr schön, wirklich klasse gemacht. natürlich ist das "gefüllte B" klasse, doch vielleicht nicht so gut auf den ersten blick erkennbar. mir gefällt rundlogo2 am besten, das könnte aber für dich zu softig sein, du bist ja eine energetisch-aktive frau. insofern finde ich das unterste von rundlogo5 sehr schön. die "handschrift" wirkt klar und durchgreifend, das pink und orangegelb warm und sonnig. das blumenartige verbindet aroma und bauch (im ganz runden und rosa design hatte ich gleich striae als assoziation!!!!)

    AntwortenLöschen
  2. Meine ehemalige Nachbarin hat ihr 2. Kind ganz genau so entbunden.
    Erst meinte sie zu ihrem Mann, dass sie wohl besser losfahren sollten, da es los ginge. Dann kam sie schnell zu dem Entschluss, dass ein Krankenwagen angebrachter sei, denn es ging seeeehr schnell voran. Beim Eintreffen des Krankenwagens lag das Baby bereits abgenabelt und eingewickelt auf dem Badezimmerteppich und die Mutter saß überrascht und nur leicht erschöpft auf'm Klo.
    Allerdings ging es beiden so gut, dass sie nur kurz in die Klinik mussten und nachmittags wieder zuhause waren.
    Der Wahnsinn!

    AntwortenLöschen
  3. Also sowas finde ich unglaublich! Wollte sie denn zu Hause gebären oder war das eher ein "Unfall"?

    AntwortenLöschen
  4. @bauchherzklopfen: Komplett ungeplant.

    AntwortenLöschen
  5. Es gibt eben auch mal solche Geburten, die ungeplant und schnell über die Bühne gehen. Damals wars ein Schock, jetzt lächelt jeder drüber..

    Und das ist jetzt auch bald fast 3 Monate her....

    AntwortenLöschen
  6. Es war ungeplant.. Kannste glauben

    AntwortenLöschen