Samstag, 11. Dezember 2010

11.

Die Weihe der Nacht

Nächtliche Stille!
Heilige Fülle,
   wie von göttlichen Segen schwer,
   Säuselt aus ewiger Ferne daher.

Was da lebte,
   Was aus engem Kreise
Auf unsere Weitste strebte,
   Sanft und leise
Sank es in sich selbst zurück
Und quillt auf in unterbwusstem Glück.
   Und von allen Sternen nieder
Strömt ein wunderbarer Segen,
   Dass die müden Kräfte wieder
Sich in neuer Frische regen,
   Und aus diesen Finsternissen
Tritt der Herr, so weit er kann,
   Und die Fäden, die zerrissen,
Knüpft er alle wieder an.

(Friedrich Hebbel)

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