Donnerstag, 10. März 2016

Ich bin ein Vogelmörder

... oder zumindest ein Eier-Dieb!

Und das kam so:

Vor einiger Zeit fand der Freund der großen Tochter bei sich auf dem Hof einen Vogel. Das Tochterkind rief an und fragte: Wir haben hier einen Fink gefunden. Der kann nicht fliegen. Können wir den zu uns bringen? Würdest du den aufpäppeln?
Ich dachte so an Grünfink, Gelbfink, Buntfink ... was da Draußen halt so fliegt und sagte ja. Bis die beiden kamen hatte ich einen kleinen Käfig (Wild)Vogelgerecht eingerichtet.
Das, was die beiden dann aus der Kiste holten, war zum einen kein Wildvogel, sondern ein Zebrafink, zum anderen flog das Tier. Soviel dazu.

Ich sagte dem Tochterkind, sie sollten sich bemühen, den Besitzer zu finden, so lange könne er bleiben. Ansonsten kommt er ins Tierheim.

Was soll ich noch lang erzählen, es kam wie es kommen musste, der Besitzer wurde nicht gefunden, der Pieps ist nicht im Tierheim, im Gegenteil, er sitzt in einem größeren Käfig, steht im Zimmer des kleinen Tochterkindes und bekam einen zweiten Fink dazu, denn Zebrafinken sind wohl extrem gesellig und hassen es, allein zu sein.

Und nun ist es so in der Vogelwelt, dass wenn Männlein und Weiblein beieinander und die Bedingungen günstig sind, für Nachwuchs gesorgt wird. Binnen kürzester Zeit hat der süße Finkenmann ein Nest gebaut und die Finkendame ein Mini-Ei hinein gelegt.
Einen Tag später noch ein zweites dazu.


Nun war aber eine Ansage von mir ganz klar, päppeln ja, behalten ja, Partner dazu ja, aber KEIN Nachwuchs.

Und weichherzig wie meine Mädels sind, wurde das Ei bestaunt und bewundert, man malte sich die fingernagelgroßen Küken dazu aus. Und so musste ich zur Tat schreiten. Das Nest wurde zerstört und die Eier entwendet.

Danach war natürlich große Aufregung im Käfig und ich kam mir auch ganz schlecht vor.

Aber was, um alles in der Welt, soll ich mit einem Sack voll Mini-Vögeln? Wir haben genug Tiere im Haus, da war es ein Zugeständnis, dass die Tochter die Zebrafinken überhaupt behalten darf.

Ich befürchte nur, dass wird jetzt eine Dauerschleife werden. Denn der Finkenmann tut nur eines den ganzen Tag: Nest bauen.
Ihm nichts dafür anzubieten ist nicht artgerecht (er verbaut übrigens ALLES, selbst Salatblätter werden kunstvoll mit eingewoben). Ich habe noch keinen Plan, wie wir die beiden auf andere Gedanken bringen können.

Ich kann Sorgen haben ... ich sag`s euch! Als hätte ich nicht genug zum Denken!

1 Kommentar:

Elisabeth J.-S. hat gesagt…

Weisst Du was mich nun beruhigt! .... :-) dass nicht nur uns solche "besonderen" Geschichten passieren.

Wir haben damals den Enten "falsche" Eier ins Nest gelegt, nachdem wir dieses Tun etliche Male mitgemacht haben und auch keine Mini-Enten mehr wollten. Ob das bei Finken auch geht, weiss ich nicht ....

Berichtest Du weiter, ich bin neugierig
liebe Grüsse
Elisabeth