Dienstag, 27. Dezember 2016

Von Weihnachten

... wollte ich noch berichten.
Also vom Weihnachtsfest mit unsren syrischen Freunden.

Ja, es war in jeder Hinsicht spannend.
Erstmal sind die Leute Muslime und ich fand es spannend, ob sie unserer Einladung auch wirklich folgen werden. Es ist ja trotz allem ein christliches Fest.
Sie taten es, und ich habe mich wirklich darüber gefreut. Es war der hauptsächliche Wunsch meiner Kinder, dem ich gern nachgekommen bin.

Weihnachten ist ja das Fest der Familie, aber da wir irgendwann einführten, den 25. als Familientag zu begehen, haben wir am 24. immer die Möglichkeit, irgendwas anderes zu machen.
Einmal hatten wir einen Single-Mann zu Gast, der allein gewesen wäre.
Ich wollte auch mal Jemanden von der Straße einladen, habe mich dann aber doch nicht getraut. Wäre sicher auch spannend geworden.
Und dieses Jahr also mit Freunden, die Weihnachten weder kennen, noch feiern.

Eine Herausforderung war das Essen, denn das Fleisch sollte halal sein.
Ich hätte den einfachen Weg wählen und vegetarisch kochen können, habe mich dann aber entschieden, ihnen ein deutsches Essen zu kochen. Wenn schon deutsche Weihnachten, dann auch ein deutsches Essen.
Meine Wahl fiel auf Rotkraut (ich denke, das ist wirklich deutsch, oder?), Klöße (in der Art auch sehr deutsch) und Gulasch (nicht wirklich deutsch, aber da war ich mir sicher, dass sie es essen werden).
Sicherheitshalber hatte ich noch Tabouleh und Hähnchenschenkel gemacht und Fladenbrot besorgt, was sehr gut war. Vor allem Hähnchen und das Fladenbrot. :)
Das Rotkraut war ohne Speck und ohne Alkohol (meine Schwester empfiehlt ein Rezept mit Glühwein, ich hab Kinderpunsch genommen).
Die letzten Handschläge habe ich dann quasi live durchgeführt und hatte interessierte Beobachter. :)

Dann mussten natürlich Geschenke sein.
Die waren dann am Ende zu viel, was ich an den Kindern merkte. Für jeden eine Kleinigkeit hätte gereicht. Aber nun ja, es sind Freunde, und da hat man eine Menge Ideen. Außerdem hätte es an der Eifersucht der Kinder nichts geändert. Jeder wollte das Geschenk des anderen auch haben, benutzen, ausprobieren. Egal ob das ein Babygeschenk und für eine 6jährige nicht wirklich "geeignet" war. ;)
Logischerweise hatten sie für uns keine Geschenke, aber das wussten wir ja vorher.

Das Resume?
Es war ein sehr trubeliger Abend, was aber hauptsächlich an den Kindern lag. Vier Kinder im Alter von 1, 2, 5 und 6 ... da ist an Ruhe nicht zu denken. Vor allem die beiden Kleinen kommen auf jede Menge blöde Ideen und die Kleine ist gerade chronisch schlecht gelaunt. Sie wollte bitte beständig bespaßt werden, um nicht beständig zu Brüllen.
Und wenn man weiß, dass Araber sehr nachsichtig mit ihren Kindern sind, dann ahnt man, dass so ein Abend ganz schön laut und unruhig werden kann mit so vielen  fremden und neuen Eindrücken. Und auch die Erwachsenen sind nicht leise. Araber reden quasi ständig und immer laut. ;)

Es war schön, definitiv, aber auch anstrengend. Das Kochen hat einige Zeit in Anspruch genommen, was für Weihnachten ja normal ist, aber ich habe quasi bis zur letzten Minute auch noch gearbeitet.

Egal, es war schön! Und dieser Eindruck wird hoffentlich auch bei unseren Freunden haften bleiben.

Ob wir es wiederholen? Mal schauen, was das nächste Jahr bringt. Wie sagte meine große Tochter am Ende des Tages? "Das nächste Mal schenken wir den Kindern 4 mal das Gleiche." ;) Das wäre auf alle Fälle eine gute Idee!







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