Freitag, 3. Dezember 2010

3.

Schnee

Schnee, zärtliches Grüßen
der Engel,
schwebe, sinke -
breit alles in Schweigen
und Vergessenheit!
Gibt es noch Böses,
wo Schnee liegt?
Verhüllt, verfernt er nicht
alles zu Nahe und Harte
mit seiner beschwichtigenden
Weichheit, und dämpft selbst
die Schritte des Lautesten
in leise?
Schnee, zärtliches Grüßen
der Engel,
den Menschen, den Tieren! -
Weißeste Feier
der Abgeschiedenheit.

(Francisca Stoecklin)

2 Kommentare:

JULiANE hat gesagt…

Danke für dieses sehr schöne Gedicht!!!
In einer Zeit, in der Winter zum "Schneechaos" degradiert wird, tut so ein Text richtig gut :-)

bauchundnase hat gesagt…

Ja, so hab ich das auch empfunden, als ich es heute las. Gerade das Glitzern und eben diese Stille, die der Schnee mit sich bringt. In meinen Garten mag ich grad gar nicht gehen um diese Schönheit nicht zu zerstören.
Trotz Winterfahrangst arrangiere ich mich auch grad sehr gut mit der weißen Pracht. (Solange ich in meiner Stadt bleibe, so ehrlich sollte ich sein. ;) )